Im Laufe eines langen Musikerlebens wird man früher oder später auch mal gefragt, ob man auch bei Beerdigungen und Trauerfeiern spielen würde.

Nachdem ich mich zu anfangs (leider) noch davor gedrückt hatte, hat sich meine Einstellung diesbezüglich mittlerweile um 180 Grad gedreht. 

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Ursprünglich hatte ich Zweifel, ob es aus emotionaler Sicht überhaupt möglich ist, bei sehr traurigen Anlässen live zu spielen und in solchen Situationen den schwierigen Spagat zu bewältigen, einerseits eine gefühlvolle und authentische Darbietung zu ermöglichen und andererseits aber selbst genügend Fassung zu bewahren - ohne sich wiederum zu sehr zu distanzieren. Kurz gesagt, eine Situation, der man als Musiker zunächst unsicher gegenüber steht und gerne aus dem Weg geht.

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Heute, nach vielen Jahren Erfahrung bei solchen Anlässen, weiß ich, dass es als Musiker und Künstler kaum etwas positiveres und erfüllenderes gibt, als Menschen in schwierigen emotionalen Momenten mit seiner Musik zu helfen und dem Abschied nehmen einen ganz besonderen Wert beizumessen, den der Verstorbene auch verdient hat.

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Bei keinen anderen Anlässen ist das Feedback, das wir bekommen, so aufrichtig herzlich und von solcher Dankbarkeit geprägt, so dass ich mich irgendwann dazu entschlossen habe, diesen speziellen "Dienst"  in mein Portfolio als professioneller Musiker mit aufzunehmen und aus tiefster Überzeugung mit anzubieten.